Mord auf Französisch by Laurent Bach

Mord auf Französisch by Laurent Bach

Autor:Laurent Bach
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: General Fiction
Herausgeber: Bruno Gmünder
veröffentlicht: 2012-11-15T00:00:00+00:00


21. August

Stunden später weckte ihn sein portable. Er wälzte sich drei Mal im Bett herum. Das Telefon verstummte, er atmete auf. Nach der schwülen und nahezu schlaflosen Nacht hatte er bis in den Mittag hinein geschlafen. Da klingelte das Telefon erneut. Claude schwor sich, das entnervende Retro-Gebimmel zu löschen und durch eine sanfte Melodie, die ihm keinen Herzkasper bereiten würde, zu ersetzen. Dann holte er das Telefon von seinem Nachtschrank und nahm das Gespräch entgegen. Es war Amélie.

'Ich bin’s. Wie geht es dir?', fragte sie.

'Bist du am arbeiten?'

'Natürlich.'

'Ich meine, bei dir im Laden?'

Amélie lachte. 'Ja, im Laden. Weshalb fragst du?'

'Ach, schon gut, ich komme gleich vorbei.'

Es waren nicht die Verletzungen durch den Überfall, die Claude zum Stöhnen brachten, als er sich aus dem Bett rollte. Er fühlte sich wie erschlagen, sein ganzer Körper kam nur langsam in Schwung. Er kochte sich Kaffee und ließ die Gedanken durch seinen Kopf treiben, ohne sie festzuhalten oder zu bewerten. Das Ergebnis war, dass er eine Dose Mais öffnete und sie in den Fressnapf gab. Als der Kater ihn vorwurfsvoll anschaute, kam er zu sich und schüttete die gelben Körner weg.

'Tut mir leid, Virenque, ich bin total durch.'

Selber Schuld, schnurrte dieser und machte sich dann über das Huhn in Gelee her. Als Claudes Unruhe sich ein wenig gelegt hatte, brach er auf. Kurz darauf schaute er durch Amélies Ladentür und freute sich, sie dieses Mal allein zwischen den Regalen zu sehen.

'Alles klar?' fragte sie und strich ihm über die Haare.

'Geht so', antwortete er und stützte sich schwer auf den Tresen. Die Kaffeemaschine summte bereits.

'Harte Nacht, was?', grinste sie, während sie die Tasse vor ihm abstellte.

'Ja', sagte er dumpf. Er nahm den Geschmack des Kaffees kaum wahr.

'Was ist denn los?' Amélie zog die Augenbrauen hoch.

'Weißt du', begann Claude, doch er musste eine Weile überlegen, wie er seine Worte setzen sollte. 'Ich habe Angst, dass ich vergesse, dass ich Julien im Zuge meiner Ermittlungen kennengelernt habe. Es ist alles so schwammig und unsicher. Kannst du dir vorstellen, dass Julien seinen Ex-Freund Pascal auf dem Gewissen hat?'

'Was!?', rief Amélie und hielt sich die Hand vor den Mund. 'Das glaubst du?'

'Merde, ich weiß nicht, was ich glauben soll. Wenn man es so dreht, dass es passt, heißt das ja noch lange nicht, dass es wirklich so gewesen ist.'

Claude ballte seine Hand und ganz plötzlich schlug er auf die Tresenplatte. Der Kaffee schwappte bis zum Tassenrand. Amélie zuckte zusammen.

'Du hast ihn gern, nicht wahr? Und du willst nicht, dass er schuldig ist.'

Claude nickte und wagte kaum, sie anzusehen. Es fiel ihm schwer, seine Seele vor seiner Freundin zu entblößen, doch diese tröstete ihn.

'Aber ihr seid gerade erst am Anfang. Das Vertrauen muss langsam wachsen. Mach dir also keine Gedanken, wenn du keine Beweise hast.'

Ihre Worte waren Balsam für sein Herz, doch die Wirkung hielt nur kurze Zeit an.

'Ich bin verrückt nach ihm, Amélie, er ist einfach wundervoll. Aber ob ich



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